Sonntag, 27. März 2011

Ein Wochenende auf Arran

Nach St. Patrick's ging es hochkarätig weiter. Marie kam am Folgetag und wir haben gemeinsam nach Arran übergesetzt. Arran ist eine Insel und liegt ca. 2h Fahrt von Glasgow gen Westen entfernt.
Mit dem Zug sind wir nach Ardrossan gefahren von wo aus die Fähre ablegt und man bereits die Insel sehr gut erkennen kann.
Die Insel wurde schöner je näher man ihr kam. Im Norden die Berge und im Süden eher flacher. Sie hat auch einen schönen Wasserfall, Lochs, Diestillerie, Brauerei, Käserei und vieles mehr. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Schottlands Landschaft (Aufteilung in High- und Lowlands) hat sie auch den Spitznamen Minischottland. :)

Am Samstag wurden wir zum Frühstück mit einem wahnsinnigen! Ausblick begrüßt. Vom Esszimmer aus hatte man einen tollen Blick über die Bucht mit darin vor Anker liegenden Segelbooten, im Hintergrund Brodick Castle und Goatfell Mountain (Der höchste Berg mit 874m). Vor dem Fenster standen noch Palmen und die Sonne schien kräftig über das gesamte Bild. Ein Motiv wie in der Karibik!

Ursprünglich hatten wir vor über Goatfell in Richtung Norden zu wandern. Aber im Touristenbüro wurde uns davon abgeraten, denn der Schnee war inzwischen eher Eis und es gibt einige sehr steile rutschige Wege auf dem Weg nach Sannox. Deshalb sind wir alternativ im Süden gewandert. Von Lamlash nach Lagg. Auf diesem Weg war auch der benannte Wasserfall zu erreichem, jedoch haben wir die Abzweigung verpasst und an dessen Stelle ein anderen Wasserfall gesehen. Für die gesamte Tagesstrecke hatten wir 6h gebraucht. Allerdings sind wir von Lagg noch weiter nach Corriecravie gelaufen. Denn nach unserer Ankunft in Lagg hat uns die Verkäuferin in der Käserei leider flasche Informationen gegeben. Das bedeutete, dass wir den einzigen Bus der kam verpasst haben und 2h auf den nächsten hätten warten müssen. Anstelle dessen sind wir also weitergelaufen. Einen kleinen Teil konnten wir sogar per Anhalter fahren. Die Inselbewohner haben allerdings einen eher interessanten Fahrstil. ;) Von Corriecravie haben wir dann den Bus genommen. Der hat uns um die gesamte Insel gefahren. Wir hätten zwar in Blackwaterfoot umsteigen können, hätten aber wieder eine Stunde warten müssen. Und so haben wir anstelle von Teatime einen tollen Sonnenuntergang erlebt mit wunderbaren Lichtverhältnissen und schönen Motiven.
Auf der langen Wandertour hatten wir auch ein paar schöne bzw. interessante Bilder. Falken sind über uns hinweggeflogen, Wieselfelle hingen zum trocknen auf Zaunpfosten und goldene, bronze und blaue Hänge bzw. Meere waren uns gegönnt.
Sodass auch die eingelegte (leckere) Pause mir zu einem kleinen Sonnenbrand im Gesicht verhalf. :)
Samstagnacht war auch der Super-Vollmond. Sodass wir nach unserem Abendessen in der leckeren Brodick Brasserie bei hellem Mondschein nach Hause laufen konnten.
Sonntag begann der Tag leider bewölkt und mit leichtem Regen. Allerdings nach den gestrigen Erfahrungen mit dem Bus hatten wir uns sowieso bereits dazu entschieden ein Auto für den Tag zu mieten. Das brachte uns den Vorteil, dass wir jeden Punkt gezielt ansteuern konnten, die wir noch sehen wollten.

Der Weg zum Wasserfall begann in Whiting Bay und war an einer Stelle so grün, wie ich es noch nirgends gesehen hatte. Die Nadelbäume waren komplett von Moos bewachsen, der Boden war von Klee und Gräsern bedeckt und auch die Steine und Äste waren bereits von Moos oder Gräsern überwuchert. Hier St. Patrick's zu feiern wäre bestimmt eine tolle Umgebung (An St. Patrick's ist Grün die Farbe des Tages). Der Wasserfall selbst wurde seinem Namen auch gerecht. Es war ein sehr schöner Fall mit tosenden Wassermassen. Die Gischt hat die gnaze Umgebung mit Wasser versorgt.
Danach sind wir in den Norden nach Lochranza gefahren. Hier befindet sich die Destillerie des Arran Malt und eine Burgruine die Hergé als Vorbild für sein Comic "Die schwarze Insel" gedient haben soll. Während wir an der Burg standen, die Samstag in so tollem roten Abendlicht erstrahlt wurde, bildete sich diesmal ein Regenbogen der die gesamte Bucht überspannt hat. Arran ist wirklich eine Insel für Träumer. ;)
Auf der Westseite haben wir im Lighthouse (es war aber nie ein Leuchtturm) eine Teatime eingelegt und eine sehr gute Gemüsesuppe gegessen. Die Wirtin hat uns auch sehr bei der weiteren Tagesplannung geholfen. Denn so konnten wir ausmachen, dass wir uns noch die Steinkreise im Machrie Moor ansehen konnten bevor wir um 16Uhr die Fähre nehmen wollten. Die Steinkreise waren sehr interessant und eine alte Hofruine in der bereits ein Baum wachsen waren tolle Bilder, die noch verstärkt wurden durch das Moor selbst. Es war eine weite Ebene umzingelt von den Bergen im Norden und Osten sowie im Süden und Westen vom Meer. Alles war Gold, Bronze, Rot oder Grün.
Die Rückfahrt über die Mitte der Insel bot uns kurz vor Brodick auch nochmal einen schönen Ausblick über vereinzelt stehende Cottages auf dem Weg ins Tal, der herannahenden Fähre, der Goatfell Bergspitze und der See selbst.
Und so endete auch dieses Wochenende voll mit tollen Eindrücken.



















St. Patrick's Day

Okay, in Deutschland weniger bekannt, aber im Angelsächsischen Raum ein Großereignis!
Einige meiner Komilitonnen haben sich extra zu diesem Anlass nach Dublin bewegt. Denn dort ist der Ursprung dieses Tages. St. Patrick (St. Patrick's Day) ist nämlich der wichtigste Schutzheilige der Irischen Inseln und derjenige der das Christentum dorthin gebracht hat. Und das muss natürlich ordentlich gefeiert werden. :)

Und so habe ich mich mit Marcin nach einem eher mittelmässigen Konzert nach Ashton Lane aufgemacht. Ashton Lane ist eine kleine Nebenstraße der Byres Road im West End. Hier gibt es kein Autoverkehr und es sieht aus wie zu ganz alten Zeiten. Kopfsteinpflaster und im Stile alter Fachwerkhäuser gebaute Pubs, neben Kinos und Gebäuden die an die 1920iger und '30iger erinnern.
Zu erst sind wir in die Vodka Wodka Bar gegangen, in der Marcin der Bardame erklären musste wo sie den bestellten Vodka findet. Danach ging es den ganzen Abend aber irisch/ schottisch zu; mit Guiness (es gab kein Kilkenny...) und Whisky.

Der zweite Pub des Abends sollte eigentlich Jinty McGintey's werden. Denn von dort tönte irische Volksmusik, allerdings war der Platz rammeldicke voll und die Schlange hat sich keinen Zentimeter bewegt. Deshalb sind wir zu Gosvenor in die 2te Etage gegangen. Im Erdgeschoss war nur eine kleine Bar, die wohl hauütsächlich für das neben an stehende Kino gedacht ist. War aber trotzdem sehr voll. Aber die richtige Parts fand in der oberen Etage statt. Ein kleines Live Ensemble hat super Rockmusik gespielt, der Raum muss ein ehemaliger riesiger Baalsaal aus den 30igern gewesen sein und es waren hunderte von Menschen darin. An der Bar habe ich auch meinen St. Patrick's Day Zylinder bekommen, den letzten den sie dort hatten. Aber mein Ziel des Abends war es solch einen am Ende auf dem Kopf zu tragen. :)
Hier sind dann auch noch ein paar Freunde zu uns gestoßen, Gro, Julia und Graham. Mit denen waren wir zuvor bereits auf dem Konzert. Nur wollten sie erstmal noch was essen bevor sie mit uns feiern wollten.
Um 12.15Uhr mussten wir dann aber die Bar verlassen, nachdem wir bereits zweimal darauf hingewiesen wurden... Ich kann diese Sperrstunden einfach nicht verstehen...
Jedenfalls sind wir dann weiter nach Oran Mor gezogen. Auf dem Weg haben wir noch ein paar andere Freunde getroffen, die aus Jinty's kamen. In Oran Mor haben wir uns aber wieder verloren. Anstelle dessen trafen wir einen sehr netten Musiker und einen merkwürdigen möchtegern Biker. Mit dem Musiker konnte man sich gut unterhalten und es war sehr interessant ein paar neue Gälische Gewohnheiten kennenzulernen. Der Biker war eher amüsant. ;)
In Oran Mor haben ein paar sehr gute Kusiker einige irische Volkslieder gejammt. Mit Violinen, Dudelsack, kleinen Trommeln und Gitarren haben sie super Musik und Stimmung gemacht.
Um halb 3 haben wir uns dann auf den Rückweg durch Kelvengrove Park gemacht. Ein nächtlicher, kurzweiliger Spaziergang von 40min bei tollem Mondschein.
Besonders im Park gab es noch einige tolle Motive, mit dem Glasgower Uniturm, ein paar Wolken und dem dunklen Park.












Fechten!

Hallo Leute,

vor ca. zwei Wochen habe ich an einem Freundschaftsturnier gegen die Glasgow Uni im Fechtsport teilgenommen. Das war alles eher spontan von den Teilnehmern, aber länger von der Mannschaft organisiert. Jedoch war die Glasgow Uni trotzdem eher schlecht vorbereitet. Sie kamm zu spät und haben teilweise mit defekten Westen gekämpft. Auch ihre Degen mussten sie häufig tauschen...

Am Ende konnten ich von meinen sechs geplanten Kämpfen nur 2 durchführen und einen dritten beginnen. Den Ersten verlor ich 3:4, nach Abbruch durch Zeit. Den Zweiten gewann ich 5:1 gegen deren Kapitän. Das war ein richtig guter Kampf mit einigem hin und her, tollen Angriffen und Sprüngen. :) Und der dritte wurde bei 2:3 abgebrochen. Am Ende stand es 30:33, wobei uns aber gesagt wurde, dass man locker 15 Punkte in 5min machen kann. Und unser bester Mann hatte noch gar nicht gekämpft. Wegen den fehlerhaften Westen von der Glasgow Uni hat man sich deshalb auf ein Unentschieden geeinigt... :/

Naja, es hat jedenfalls viel Spaß gemacht und hier ein paar Bilder!

 Galin gegen den Kapitän.



 Ich, in der Angriffsbewegung.
 Kurz vor dem Angriff.
 Der letzte Kampf.
Das Team!

Mittwoch, 9. März 2011

St. Andrews and Kingdom of Faith

Hello Folks,

das ist jetzt zwar schon ein bisschen länger her, aber trotzdem war es ein super Trip!
Direkt nachdem Marie gelandet ist sind wir mit dem Auto nach St. Andrews aufgebrochen. Allerdings würden unsere ursprünglichen Pläne während bzw. noch bever der Abfahrt durcheinander gebracht. Erst kam die Maschine ca.1,5h zu spät und dann sind wir mitten in die Rush hour von Glasgow gekommen, die uns auch noch einaml eine Stunde genommen hat.
Irgendwann sind wir dann aber über die Brücke von Edinburgh nach Fife gekommen, die war aber auf Grund der stakren Winde bereits für Großflächige Wagen gesperrt. Denn es hat geregnet als wenn die Welt unterging.
Ich war aber so optimistisch in meinem Glauben, dass ich dachte das wir trotzdem an der Küste anhalten können um einen ersten nächtlichen Eindruck vom Meer zu bekommen, nachdem wir uns immer so sehnen. :)
Also rauf auf die Küstenstraße und runter von der Autobahn... Wir sind zwar durch viele Dörfer gekommen und das Meer ließ sich an ein paar Stellen erahnen, aber es wurde immer später und es kam immer mehr Regen, sodass wir uns entschieden haben auf direktem Weg zu unserem B&B zu fahren und auch den ersten Stop in St. Andrews zu überspringen. Der Weg wurde dann aber nochmal von einer gesperrten Straße (zu viel Wasser) gestoppt und hat uns einen Umweg beschert. Mir hat das nicht so viel ausgemacht, denn kleine schottische Landstraßen bei starkem Regen mit vielen Kurven sorgen für Spiel, Spaß und Spannung! Jedoch empfand meine Mitfahrerin das nicht.
Aber sobald wir angekommen waren, lichtete sich die Stimmung und das Wetter. Erstmal auspacken, entspannen und dann im Dorf Pub Essen gehen. Und das war wie ein kleines Restaurant! Von der Qualität des Essens ganz anders als ich es erwartet hatte. :D

Nach einem super Frühstück im Bramley Guesthouse und einigen guten Tipps für die Tagestour sind wir nach St. Andrews gefahren. Auf einem der größeren Parkplätze war bei unserer Ankunft auch ein kleiner Bauernmarkt mit sehr leckeren Angeboten. Zur Zimtschnecke konnte ich dann nicht nein sagen. ;)
St. Andrews selbst hat eine schöne kleine Altstadt mit Hafen, Bischofsburg direkt an der Klippen und einer eingefallenen Kathedrale die inzw. als Friedhof dient. Auch der älteste Golfplatz der Welt liegt in St. Andrews ist aber nicht sehr spektakulär... Und auch die Uni, die älteste Schottlands haben wir gesucht und auch in Teilen gefunden. Jedoch haben wir fälschlicherweise angenommen, dass es ein altes zentrales Unigebäude gibt. Aber Marie hatte bereits richtig angenommen, dass die Uni so alt ist, dass es damals bestimmt noch eher kleine Räume waren. Später habe ich dann erfahren, dass die Uni aus mehreren Gebäuden besteht, die zu einem in der Stadt (der antike Teil) und am Stadtrand (der Neubau) verteilt sind. Jedenfalls nach 2-3h sind wir dann wieder weiter gefahren.
Und dieses mal war die Küstenstraße wunderschön. Der erste und auch mit der schönste Ort war Crail. Crail ist ein Uraltes Fischerdorf mit einem wunderschönen kleinen Hafen, einer Mansion, kleinem Park und tollem alten Stadtkern. Auch eine Töpferei gab es hier, die schönes Geschirr hergestellt hat. Aber ganz besonders ist ein kleines Café direkt an der Straße hinab zum Hafen, von wo aus man einen tollen Blick auf das Meer hat.

Der nächste Ort an dem wir einen Stop eingelegt haben war, Anstruther. Auch hier gibt es einen Hafen, etwas größer als in Crail aber sehr charmant sah es trotzdem aus. Aber hier haben wir nur kurz auf dem Hafenpier geparkt.

Unser eigentliches Ziel war nämlich Elie. Der Heimatort von unserem Gastgeber Steven. So hat er uns auch zwei tolle Spaziergänge empfohlen und eine kleine Anekdote zu einem der beiden erzählt. Direkt an der Spitze von Elies Bucht gibt es einen kleinen Turm, der Ladiestower. Er diente der Lady, die westlich von Elie in einer großen Villa lebte als Umkleideraum. Und immer wenn die Lady im Meer baden wollte ist zuvor ein Mann durch die Stadt gelaufen und hat eine Handglocke geläutet, woraufhin alle Bewohner in Ihre Häuser gehen mussten. Damit die Lady nicht durch bzw. von deren Anblick gestört wird. Was für ein Service...
Jedenfalls, just dem Moment wo wir von dem Spaziergang zurück kamen begann es wieder zu regnen. Und wir sind zurück zu unserem B&B, bevor wir dann Abends in St. Andrews essen waren.

Am Sonntag mussten wir dann leider wieder in Richtung Glasgow aufbrechen. Also sind wir relativ früh los um noch auf dem Rückweg, dass eine oder andere zu besichtigen. Unser erster Stop galt wieder Elie, denn auf dem langen Strand wird man geradezu dazu eingeladen sich die Beine zu vertreten und am anderen Ende der Bucht gibt es eine Ruine einer Kirche - von der Stand allerdings wirklich nur noch ein kleines Stück einer Mauer... :D

Jedenfalls auf dem Weg zum Blair Atholl Castle, welches mir von Google und der Reiseberatungsfrau fälschlicherweise als in der Nähe von Culross angegeben wurde haben wir nur einen Stop in Lower Lage eingelegt. Denn hier wurde Alexander Selkirk geboren, der als Vorbild für Robinson Crusoe diente. Der Ort lebt aber wirklich mehr von dieser Notiz als von seiner eigenen Schönheit...
Anstelle vom Blair Castle, welches einige Kilometer weiter nördlich liegt, haben wir dann durch Zufall Culross Palace gefunden. Und Culross ist ein wirklich sehr kleiner Ort, aber neben dem "Palast" haben wir hier ein kleines Juwel gefunden. Eine weitere Töpferei und Schmuckwerkstatt mit angeschlossenem Café. Nach einer schönen Tea time ging es dann wieder relativ zügig zurück nach Glasgow. Und am Abend, nach einem typischen Studentenessen, hat King's Speech im Kino das Wochenende dann noch wunderbar abgerundet.

Cheers Mark
Hier ein paar Photos!
St. Andrews Bauernmarkt
Burgruine
Blick auf St. Andrews von der Kaimauer
Crails Hafen
Elies Lady Tower
 Culross Palace